Mein Dirigieren, meine professionelle Haupttätigkeit, lebt aus einem zusätzlichem Hintergrund in den Bereichen von Komposition und Philosophie. Hier wurden mir wichtige Zugänge zu Interpretation und Gestaltung von Musik eröffnet, die sich aus einem reinen Dirigierstudium nicht ergeben.

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Der Essay „Ästhetische Autonomie als soziale Aufgabe“ verdeutlicht, was ich als drängende Aufgabe der Musik in unseren Tagen sehe.

ABSTRACT: Der Text diskutiert ästhetische Konsequenzen einer neo- oder postavantgardistischen Situation, wie sie jüngste Studien von Peter Bürger und Hanno Rauterberg analysieren. Der Autor diskutiert deren theoretische Überlegungen eines offenen Zynismus’ innerhalb der gegenwärtigen Konzeptkunst und allgemeine Tendenzen von Refeudalisierung und Konsumismus innerhalb der zeitgenössischen Kunst- und Kulturwelt. Davon ausgehend werden Momente der Unterdrückung und Leugnung kreativen Schaffens in der Neuen Musik analysiert. Das zunehmende Verschwinden eines humanistischen Begriffs von Kunst als einer Weise gegen repressive soziale und politische Ordnungen Widerstand zu leisten wird so herausgearbeitet. Es wird dabei die These entwickelt, dass Musik, die auf Prinzipien ästhetischer Autonomie gründet, gerade im Heute eine Praxis komplexer sozialer Relevanz konstituiert.

Publikationen

Buch

Dániel Péter Biró, Kai Johannes Polzhofer (Hg.): Perspectives for Contemporary Music in the 21st Century, Hofheim (Wolke), 2016.

Aufsätze

„Musikästhetik der Praxis. Zur erweiterten Neuausgabe von Hans Swarowskys Wahrung der Gestalt”. In: Musik und Ästhetik, Stuttgart (Klett-Cotta), im Erscheinen.

Personenartikel: „Steven Kazuo Takasugi (Komponist)”. In: Musik in Geschichte und Gegenwart, MGGOnline, im Erscheinen.

„Negative Ästhetik und Kritischer Expressionismus. Zu Steven Kazuo Takasugis Klavierkonzert”. In: Musik und Ästhetik, Stuttgart (Klett-Cotta), im Erscheinen.

„Wie ist Musik als Kunst möglich?” In: Musik und Ästhetik, 115, Stuttgart (Klett-Cotta), 2025.

Artikel: „Mark Andre”, „Alban Berg”, „Morton Feldman”, „Klaus Lang”, „Peter Ruzicka”, „Pierluigi Billone”, „Franz Schreker”. In: Frank Heidlberger, Gesine Schröder, Christoph Wünsch (Hg.): Lexikon des Orchesters, Laaber (Laaber Verlag), 2021.

„Die Philosophie des Geistes ist eine ästhetische Philosophie — Beethovens Fünfte und Sechste als Beitrag zur Metaphysikdiskussion der deutschen Philosophie um 1800“. In: Matthias Janson, Florian König, Thomas Wendt (Hg.): Philosophie und Epochenbewusstsein. Untersuchungen zur Reichweite philosophischer Zeitdiagnostik, Würzburg (Königshausen & Neumann), 2020.

„Philosophische Anthropologie und Analogia Entis. Erich Pryzwaras Beitrag zur kritischen Anthropologie“. In: Philokles. Zeitschrift für Philosophie, Leipzig, 2019.

„Ästhetische Autonomie als soziale Aufgabe“. In: Dániel Péter Biró / Kai Johannes Polzhofer (Hg.): Perspectives for Contemporary Music in the 21st Century, Hofheim (Wolke), 2016.

„Karl Kraus in Coney Island. Steven Kazuo Takasugis Sideshow“. In: Musik und Ästhetik, 79, Stuttgart (Klett-Cotta), 2016.

Artikel „Musiksoziologie“ (gemeinsam mit PD Dr. Ferdinand Zehentreiter). In: Christian Utz / Jörn-Peter Heikel (Hg.): Lexikon Neue Musik, Stuttgart / Kassel (Metzler, Bärenreiter), 2016.

„Die Autonomie des Hörens als gesellschaftliche Praxis. Understanding Music. Philosophy and Interpretation von Roger Scruton“. In: Musik und Ästhetik, 75, Stuttgart (Klett-Cotta), 2015.

„Commemorative Composition. Analytical Remarks on Trauermusik im Gedenken der Völkerschlacht 1813 (2012/13) “. In: Wolfram Schurig, Claus-Steffen Mahnkopf, Frank Cox (Hg.): New Musics and Aesthetics in the 21St Century, Hofheim (Wolke), 2014.

„Die Vermittlung von Expressivität und Introversion. Zu Mark Andres iv 2 für Violoncello Solo“. In: Musik und Ästhetik, 69, Stuttgart (Klett-Cotta), 2014.

„Zum gegenwärtigen Stand des Komponierens“. In: Musik und Ästhetik, 61, Stuttgart (Klett-Cotta), 2012.