Meine Musik bewegt sich oft an den Grenzen des Klanges, am Gerade-Noch, am gerade Nicht-Mehr, in feinsten Unterschieden musikalischer Nuancen, die kaum mehr wahrnehmbar sind, aber umso wahrnehmbarer werden, je mehr sich das Hören diesem kaum Hörbaren öffnet. Meine Musik, die sich oft aus mythologischen und religiösen Narrativen heraus entwickelt, bewegt sich so in die Stille hinein, zwischen Brüchen klanglicher Extreme und an offenen, halb-improvisatorischen Formen entlang, durch Ambiguitäten und Unsicherheiten hindurch, sie öffnet hin zu Momenten von Scheitern und darin aufscheinender Utopie.
Ich glaube so an eine Musik, die uns ermutigen will, emphatisch zu hören, emphatisch und visionär Beziehung untereinander zu stiften. Eine Musik, die uns einlädt, in das Zentrum lebendigen Klanges hinter allem zu Hörenden einzutreten.
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Als Komponist war ich Schüler von Klaus Lang (Graz), Claus-Steffen Mahnkopf, Wolfram Schurig und Friedrich Schenker (Leipzig), Chaya Czernowin, Steven Kazuo Takasugi, Hans Tutschku, George Lewis und Michael Pisaro (Harvard).
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Meine Werke sind seit 2013 bei Edition Gravis (Berlin) veröffentlicht. Eine vollständige Werkliste sende ich Ihnen auf Anfrage.
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Uraufgeführt, in Auftrag gegeben und/oder gespielt wurde meine Musik von u.a. RageThormbones (Los Angeles, Berlin), Mivos Quartet (New York), JACK Quartet (New York), Elision Ensemble (Melbourne), forma Leipzig, Antonio Politano (Berlin), ensemble Contemporary Insights (Leipzig), Ensemble Distractfold (Manchester), Seth Josel (Berlin), Nico Couck (Antwerp), Ensemble Adapter (Berlin), Ensemble Recherche (Freiburg), Mathis Mayr (Berlin), Parker Quartet (Boston), Ensemble DalNiente (Chicago), dem Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester (Wien), Calithumpian Consort (Boston) und Ensemble Mosaik (Berlin).
Ausgewählte Kompositionen
Orchester
"Wer sehen will, muss die Augen schließen. (Eurydike weint)" für Orchester (2025), 10′, August 2025, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Dirigent: Kai Johannes Polzhofer
“Nacht und Träume”, Paraphrase über “Os Iusti” (WAB 30) für 30 Blechbläser, Schlagwerk und Tonband (2011/2012), 15′
“Die Büste des Kaisers”, Rondell für großes Orchester (2011), 10′
Chor und Orchester
“Trauermusik im Gedenken der Völkerschlacht”, Diptychon für gemischten Chor, einen Knaben, Dirigenten, Kammerorchester und fünf Lautsprecher und Zuspiel. Nach Texten von Fichte, Schelling, Hegel, Hölderlin und der Heiligen Schrift (2012/2013), 25′. Kompositionsauftrag der Stadt Leipzig.
I: “Den 50300 und den Ungezählten”, 15′
II: “…und unverschleiert siehst du göttlich Leben…”, 10′
Ab 6 Spieler
“Totenfest. Eurydike” für Streichoktett (2017/18), 25′, April 2018, Mivos Quartett, JACK Quartet
Bis 5 Spieler
“Halte mich nicht fest (Joh 20,17)” für Bayan (Akkordeon) und zweites Instrument (2023/24) 13′-20′
“Totenfest. Syrinx” für Ensemble Adapter (Fl., Basskl., Perc., Hf.) (2017), 10′
“Totenfest. Die Tränen der Aphrodite (Aphrodite’s Tears)” für Ensemble (Basskl., Perk., Vl., Kb.) (2016), 7′, Mai 2017, Elision Ensemble
“Totenfest. Endymion” für Ensemble (Basskl., Vl., Vla., Vlc.) (2016), 8′, März 2016, Distractfold Ensemble
Streichquartett
“Totenfest. Echo” (2015) 12′, Februar 2016, JACK Quartet
“Amen dico tibi: hodie mecum eris in paradiso”, Karmusik für Streichquartett (2010/2011) 11′, April 2011, Ensemble forma Leipzig
Solo
“Keiner kennt seinen eigenen Namen, keiner kennt sein wirkliches Antlitz” (Léon Bloy), Vier Improvisationen nach einem Gedicht aus “grenzland” von Anja Kampmann für Gitarre und elektronische Verstärkung (2014), 20′, Dezember 2017, Seth Josel
“Keiner kennt seinen eigenen Namen, keiner kennt sein wirkliches Antlitz” (Léon Bloy), Elf Orte nach Texten von Robert Musil und des Neuen Testaments für Tuba und Elektronik (2014), 11′
“Vier Gelbe Balladen” frei nach Federico Garcia Lorca für große Flöte Solo (2009) 15′, Juni 2010, Jill Jeschek.
Tonbeispiele
“Totenfest. Eurydike”, Mivos Quartett und JACK Quartet
“Totenfest. Echo”, JACK Quartet
“Totenfest. Endymion”, Distractfold Ensemble